Kindern erzählt man Geschichten, damit sie einschlafen - Erwachsenen, damit sie aufwachen. Jorge Bucay Vermutlich war es im Jahr 2005 als ich das erste Mal ein Buch von Jorge Bucay in den Händen hielt. Dieser Schatz war reich an wertvollen Geschichten, die dafür gedacht waren uns Erwachsene wachzurütteln. Begeistert verschlang ich Geschichte für Geschichte und las sogar meinem damaligen Lebenspartner abends daraus vor. Nachdem unsere Beziehung endete, kam leider auch das Buch von Jorge abhanden und ich verlor den Kontakt zu diesem brillanten Autor, Psychiater und Gestalttherapeut. Doch erst kürzlich hat mir eine liebe Ashram-Besucherin ein kleines Büchlein von Jorge geschenkt, was mich sofort an meine frühere Begeisterung an seine Geschichten erinnerte und ich begann mit Freude darin zu lesen. Mit Geschichten können wir die Tiefe auch von schweren Themen besser aufnehmen und verinnerlichen. Viele spirituelle Meister nutzen die Macht von Geschichten, um ihren Schülern die verschiedensten Fragen auf eine blumige Weise zu beantworten. Auch ich liebe es im Ashram gelegentlich Geschichten zu erzählen, die mir besonders gut in Erinnerung geblieben sind. Zum aktuellen Zeit-Geschehen, was in der Welt und mit der Erde geschieht, führt bei vielen Menschen zu noch mehr Angst und Hoffnungslosigkeit, die zu ständige Begleiter geworden sind, was dazu führt, dass sie vollständig aus dem Gleichgewicht geraten. Die Absurdität, worin wir uns gerade befinden, was wir zu hören und sehen bekommen, kennt anscheinend keine Grenzen mehr. Dies habe ich zum Anlass genommen eine kleine Geschichte zu schreiben. Und auch wenn du mit dieser Thematik bestens vertraut bist, so bin ich mir sicher, dass auch du dich in der Geschichte wiedersiehst und darüber reflektieren kannst. Lass uns beginnen... Es war einmal ein mystischer Tempel, der auf einer kilometerlangen grünen Berganhöhe majestätisch im Zentrum dieser zeitlosen Oase ruhte. Diese Berganhöhe war so groß, dass dort eine ganze Stadt hätte erbaut werden können. Es gab Wasserfälle, die für reichlich reines Wasser gesorgt haben, genügend fruchtbaren Boden und sehr viel Platz für tausende Bewohner. Dieser Ort war auch bekannt als "Dort wo das Lächeln zuhause ist". Hier oben, wo Stille und Frieden zuhause waren, thronte seit Jahrhunderten nur dieser Tempel mit einigen Mönchen. Im Umland standen einige alte aber gemütliche Hütten von Menschen, die sich an diesem Ort zurückgezogen haben. Sowohl die Mönche aus dem Tempel, als auch die Bewohner, die außerhalb wohnten, lebten friedlich und in Harmonie miteinander. Sie teilten ihre Ernten und für jeden war bestens gesorgt. Und auch wenn die Hütten-Bewohner keine Mönche waren, ihnen stand jederzeit die Tore zum Tempel offen. Ob sie nun an den Ritualen und Meditationen teilnahmen, miteinander tanzten oder wenn sie einfach in der starken Regenzeit Schutz gesucht haben. Sie lebten naturverbunden, respektvoll und sehr bewusst wie eine große Familie glücklich und zufrieden, in der ihnen an nichts fehlte. Die Zeit schien auf dieser Berganhöhe für alle Bewohner stehen geblieben zu sein. Zur gleichen Zeit gab es unterhalb dieser Berganhöhe eine moderne Stadt. Dieser Ort war bekannt als "Dort wo der Ruhm zuhause ist". Die Menschen, die dort lebten und eng Wand an Wand hausten, wollten an diesem Ort Ruhm erlangen und etwas Besonderes sein. Doch es brach schleichend und unbemerkt eine dunkle Zeit über sie ein. Aus einem unerdenklichen Grund war das Leben plötzlich nicht mehr so schillernd, wie sie es all die Jahrzehnte zuvor gewohnt waren. Es geschahen die wildesten Dinge, mit denen keiner gerechnet hatte, denn auch diese Menschen lebten in ihrer eigenen Welt, in der eigenen Blase. Es geschahen merkwürdige Dinge und das Leben der Menschen wurden aus der Bahn geworfen, aus ihrem gewohnten und eingefahrenen Dasein. Was ist bloß geschehen? Die Menschen aus der Stadt unterhalb der Berganhöhe waren besonders fleißig, sie wollten etwas erreichen und etwas werden. Es gab sogar gewählte Leute, die ihr Leben in einer bestimmten Ordnung regeln sollten. Sie fühlten sich sicher und mussten nicht mehr eigenverantwortlich denken. Sie folgten einer Vielzahl von neuen Regeln, sie waren diszipliniert und das war völlig OK, da sie selbst ein Teil der Entwicklung sind und davon durchaus profitierten, jeder, der es natürlich wollte. Jeder, der am Ort des Ruhms leben wollte, sehnte sich im Stillen nach seinem eigenen Ruhm. Moderner Fortschritt gab es nur für diejenigen, die Leistung erbrachten, egal, ob sie ihre Tätigkeit nun liebten oder nicht. Es wurde einfach nicht mehr hinterfragt, sie wollten einfach ein Teil dieser Gesellschaft sein. Sie wollten der Norm entsprechen und waren sich sicher, dass die gewählten Leute alles für sie richten würden. Sie waren Zeuge von bahnbrechenden Erfindungen und hilfreichen Technologien. Sie waren elektronisch gut miteinander vernetzt und somit technisch immer auf dem neusten Stand. Sie arbeiteten fleißig, folgten den Bedingungen ihrer Arbeitgeber, ungeachtet dessen ob sie sich damit gut fühlten, um ihren Familien ein gutes Leben zu ermöglichen. Sie leisteten sich schnelle Fortbewegungsmittel, moderne Einrichtungen und die heißumworbene neue Technik, die ihnen in ihren Bilderkästen angepriesen wurden. Nicht zu vergessen sind die Urlaube zu fremden Orten, um sich vielleicht 30 Tage im Jahr zu erholen, also weniger als ein Zehntel des gesamten Jahres. Einige von ihnen reisten manchmal zum Ort des Lächelns, um sich für kurze Zeit daran zu erinnern wie sich wahre Stille, Frieden und Freundlichkeit anfühlte. Sie sehnten sich danach den Geist zu leeren und aufzutanken. Denn sie wussten, dass sie die restlichen 335 Tage im Kreislauf gefangen sein würden, um sich dann wieder einen Urlaub leisten zu können, der sie wieder an all die wohltuenden Erfahrungen erinnern sollte. In der Regel hörten fast alle Bewohner die Volksnachrichten, in denen unentwegt traurige sowie beängstigende Entwicklungen aller Völker berichtet wurde. Egal ob Naturkatastrophen, Krankheiten, Überfälle, Unfälle, Tiersterben oder Kriege. Vor und nach den abendlichen Volksnachrichten sahen sie die Werbung, um keine Neuheiten von Produkte zu verpassen, die sie in Wahrheit nicht brauchten. Neue Technologien wurden angepriesen, winzig kleine für das Handgelenk und riesengroße Bilderkästen, die eine ganze Zimmerwand bekleiden konnten. Und wenn sie müde und schläfrig wurden bekamen sie vom Volkskanal Horror- und gewalttätige Krimi-Schauspielerei zu sehen, denn dafür haben sie ja schließlich bezahlt. Weil die Menschen an diesem Ort viel arbeiten mussten, um sich diesen Lebensstandard leisten und halten zu können, war der Abend für sie die beste Zeit, um sich über alle Neuigkeiten gründlich zu informieren. Da sie gute Volksbürger waren, wollten sie natürlich mitreden können, was so gerade alles auf der Welt vor sich ging. Sie haben es nach einem anstrengenden Arbeitstag verdient sich abends zu erholen, um für den nächsten Tag wieder erholt zu sein und gut zu funktionieren - das ist ja u.a. auch der Job des Körpers, der funktionieren muss. Doch sie sind schon seit längerem müde, gestresst und spüren schleichend eine zunehmende Leere, die sie aber in der Regel unterdrücken. Sie wussten es einfach nicht anders.
Und so geschah es, dass sie erschöpft und in einem dämmernden Zustand abends mit einem weit geöffneten Unterbewusstsein alleine oder auch mit der Familie vor ihren Bilderkästen saßen. Unreflektiert ließen sie sich davon berieseln, betäuben und manipulieren. Was ihnen dabei jedoch nie bewusst war, ist dass sie über diese Kästen stetig mit Emotionen der Angst und des Mangels gefüttert wurden, was unnötig Stress verursachte. Klammheimlich, weil jeder einen bunten Kasten besaß, fand eine Programmierung mit gigantischem Ausmaß statt. Sie wurden allmählich durch die Bilder, die sie sahen und all den nervenraubenden Informationen betäubt, bis sie kaum noch klar denken konnten. Die Menschen wurden an diesem Ort blasser, schwächer, kränker und lustloser. Sie lebten immer isolierter, waren wie hypnotisiert und haben den Sinn ihres wertvollen Lebens aus den Augen verloren. Aufgrund der Ausbeutung, die in der unmittelbaren Umgebung stattgefunden hat, um den Arbeitgebern noch mehr Reichtum zu bescheren und den Untertanen noch mehr neue Dinge, die sie nicht brauchten zum Kauf zur Verfügung zu stellen, geriet die Natur in Ungleichgewicht. Es stürmte in den Nächten, es regnete wie aus Kübeln, Fluten verschlungen Vororte, Hagel zerstörte die Ernte. Die Bilderkästen zeigten Kriege, das Aussterben von Tierarten und Hungersnöte, alles in Farbe. Die Menschen fürchteten sich über die düstere Entwicklung. Vom Ruhm und Erfolg, den sie einst gesucht haben, ist nichts mehr zu sehen. Gepackt von der Angst sowie Hoffnungslosigkeit, die ihnen anzusehen war, kauerten sie abends noch länger vor den Bilderkästen, um alle Geschehnisse genau zu verfolgen. Die gesamte Entwicklung betraf leider zum Teil auch die friedvolle Gemeinde auf der Berganhöhe. Doch während es nun den Bürgern vom Ort des Ruhms angst und bange, ihr Nerven- und Immunsystem schwächer wurde, hockten die Mönche mit ihren Freunden aus den anliegenden Hütten gemütlich beisammen im Tempel um ein großes Nachtfeuer. Sie erzählten sich alte Geschichten und lachten herzlich, bis ihnen der Bauch wehtat. Sie hatten genug zu essen, da sie alle gerne teilten. Der schwere Sturm, der draußen tobte, konnte ihnen im Tempel nichts anhaben. Sie besaßen keine Bilderkästen. Ihr Geist war klar und frei von all den verstörenden Volksnachrichten. Ihr Energiesystem war stark und nährend in Zeiten wie diese. Sie nutzten ihre freie Zeit sowohl für die Innenschau, Selbstreflexion und bewusste Vergebung als auch für Meditation, Bewusstseinsarbeit, die Natur und schulten ihre kreative Ausdrucksform. Und sie liebten es viel zu singen, tanzen, lachen und zu träumen. Sie waren einfach gesund, lebensfroh und frei. Sie waren sich durchaus bewusst, was für ein Chaos gerade auf der Welt herrschte, sie wussten aber auch, dass schon bald wieder die Sonne für sie scheinen und die Blumen blühen würden. Jeder, der diesen Tempel besuchte, erfuhr dort eine komplett andere Realität, eine der tiefen Ruhe, Freude und des Glaubens. Die Tore standen stets offen für jeden auf der Suche nach mehr Sinnhaftigkeit im Leben. Doch sie bekamen nur selten Besuch. Die Mönche schüttelten oft ihre Köpfe, sie waren manchmal traurig und besorgt um die Bürger aus dem Ort des Ruhms und versuchten zu verstehen, warum sie lieber dort lebten als am Ort des Lächelns. An einem Ort der Liebe und des Miteinanders, in einem höherschwingenden Umfeld, in dem der Mensch wahrlich gedeihen kann. Was sie jedoch sehr gut verstanden war, dass jeder die freie Wahl hatte, in welcher Realität die Menschen leben wollten. Und wenn die Bewohner vom Ort des Lächelns nicht gestorben sind, dann wundern sie sich schulterzuckend noch heute. ENDE Einen solchen mystischen Tempel, indem du in der Gemeinschaft leben kannst, kann ich dir zwar nicht bieten, doch im Ashram findest du einen geschützten und familiären Raum, indem du deine eigene Wahrheit entdecken und erfahren kannst. Im Ashram werden Bedingungen geschaffen, die es dir ermöglichen eine neue Realität zu kreieren, für ein erfüllteres Leben. Neben "Ocean of Light - Selbstbestimmung leben", habe ich ein neues Retreat kreiert "My new Me - Begegne deinem neuen Selbst". Darüber hinaus biete ich auf Anfrage auch "intensive Kurz-Retreats" und "Feel Good Days" an (3 Tage ohne Übernachtung), für all diejenigen, die bereits einen Urlaub auf Mallorca gebucht haben oder bereits auf der Insel leben und die Gelegenheit nutzen wollen mehr Klarheit und Selbstbestimmung für ihr Leben zu erfahren. Du bist niemals allein, wir sind eine große Familie von freien Seelen. Erinnere dich. Deine Oumaida |
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April 2024
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