Kürzlich erhielt ich eine Anfrage für einen Ashram-Aufenthalt mit einer interessanten Frage, die mich zu einer tieferen Überlegung führte, was bei einer spirituellen Entwicklung alles zu beachten und was erlaubt oder nicht erlaubt sei. Die Frage lautete "Ernährt sich die Person, die die Meditationen anleitet, vegetarisch? Dies sei ein wichtiger Aspekt für den spirituellen Weg...".
Geht es hier um die weitere Entwicklung der Meditations-Leiterin oder um die Geisteshaltung der Besucherin selbst? Grundsätzlich ist es natürlich immer vorteilhafter auf Fleischkonsum zu verzichten, denn wir nehmen mit dem Fleischverzehr auch die Informationen des verstorbenen Tieres auf, wie z.B. die vor dem Tod ausgeschütteten Stress-Hormone. Darüber hinaus verfügt jedes Lebewesen über ein eigenes Informationsfeld, das wir beim Fleischverzehr dann auch zu uns nehmen und sich mit unserem menschlichen Informationsfeld verbindet. Kommen wir nun auf die wesentlichen Gedanken zurück, die mir bei der Frage durch den Kopf gingen, denn es betrifft ja schließlich mein eigenes Konsumverhalten, da ich die Meditationen begleite. Vorweg, ich verzehre kein Fleisch, gelegentlich Fisch sowie etwas Käse und Eier. Es gibt viele Glaubenssätze, Regeln oder Empfehlungen und sogar auch Vorgaben aus den unterschiedlichsten religiösen Richtungen oder Lebensphilosophien, wie sich ein guter spiritueller Schüler zu verhalten hat. Das würde inhaltlich diesen Artikel sprengen. Auf meiner Indienreise Anfang 2015 traf ich auf einen indischen Meditations- & Vedanta Lehrer. Ein sehr mitfühlender und geduldiger Mensch, der voller Überzeugung und Leidenschaft seinen Wahrheiten folgt und diese auch lehrt. Wir kamen ins Gespräch über den rechten Lebenswandel auf dem Weg zur spirituellen Meisterschaft. Zu meiner Überraschung teilte er mir u.a. seine Meinung über das Sexualleben mit. "Wenn Du Dich spirituell weiterentwickeln willst, dann lebe enthaltsam...", das waren die Worte eines Vaters von 2 Kindern, natürlich noch in der Ehe. Verwundert über diesen Hinweis sprach ich ihn direkt auf seine eigenen Kinder an, die schließlich auch durch den Akt der Liebe gezeugt wurden. Seine Antwort war einleuchtend - "Es wird Liebe gemacht, um Kinder zu zeugen", die sich später wiederum um die Eltern kümmern. Nach Beendigung des "Zeugungsaktes" gibt es also auch kein Sexualleben mehr, wenn sich beide Partner auf ein spirituelles Leben verständigen. Es stimmt natürlich, dass sich die Energien zweier Menschen, die sich sehr nahe sind vermischen. Somit ist man nicht mehr nur bei sich, man wird von einer weiteren Person beeinflusst. Es mag gut und richtig sein sich vor der Sexualität zu verschließen, nur ist es für jeden anderen auch der richtige Weg, der sich spirituell weiterentwickeln möchte? Und warum hat unser Körper voller Wunder überhaupt die erogenen Geschlechtsteile, die uns viel Freude schenken? Osho hingegen sagt klar "feiere eine respektvolle Sexualität". Durch den gleichzeitigen Orgasmus von Liebespartnern, verschmelzen sie miteinander und es entsteht eine dritte höhere Energie, die beide durchströmt. Die Kundalini-Energie wurde sanft erweckt und durchfließt die Körper. Der kleine Tod, die Zeit bleibt stehen, es existiert nur noch das kurze Eintauchen in einen erleuchtungsähnlichen Zustand. Welchem Fluss des Lebens würdest Du Dich lieber zuwenden? Für jeden Menschen, der sich auf den Weg macht gelten "eigene" Regeln und Vorsätze, somit gibt es auch keine Allgemeingültigen was nun erlaubt und nicht erlaubt ist. Den spirituellen Weg den wir in Europa gehen ist wiederum ein ganz anderer, als den die Menschen in Asien gehen. Jeder von uns ist in unterschiedlichen Kulturen, Traditionen, Glaubensrichtungen oder Lebensphilosophien aufgewachsen. Wenn wir in der dualen Welt beginnen zu begreifen, dass es kein Gut und kein Böse gibt, sondern vielmehr anerkennen, das die Dinge eben so sind wie sie sind - frei von jeglicher Beurteilung, dann werden wir auch tiefer begreifen können, dass es lediglich auf unsere eigene innere Haltung und Glaubenssätze ankommt. Nicht die unserer Lehrer oder Meister. Die sind ohnehin nur da, um ihren Schülern klar zu machen, dass sie eigentlich keine Lehrer oder Meister benötigen. Der Schüler ist bereits ein Meister, nur weiß er das meist noch nicht. Ich möchte keineswegs bei dieser Darstellung hier die Meinung darüber äußern, dass es egal wäre auf dem spirituellen Pfad Fleisch zu konsumieren. Ich stelle auch nicht die Umstellung auf eine vegetarische oder vegane Ernährung in Frage. Insbesondere der Gedanke daran, dass wir mit dem verspeisten Fleisch die Informationen des Tieres und die gesamten Stresshormone vor dessen Tod verzehren. Die Frage ist vielmehr, ob der Mensch auch einem holistischen Ansatz als Lebensform folgt. Damit meine ich u.a. Verzicht auf Alkohol und Zigaretten, Nutzung von Naturkosmetik, das Tragen von Kleidung rein aus Naturfasern uvm. Dazu kommt die Kenntnis über die Verkalkung unserer Zierbeldrüse, die mit dem dritten Auge verbunden ist. Die Zierbeldrüse wird insbesondere beeinträchtigt durch Fluor im Trinkwasser, Zahncreme, Mundwasser oder auch in Speisesalz. Alle zuckerfreien Getränke (z.B. Cola Zero) und Süßwaren sind meist mit dem giftigen und chemisch-erzeugten Aspartam gesüßt. Ja, sogar in den meisten Kaugummis und süßlichen Kopfschmerz-Kautabletten ist Aspartam enthalten. Bei der Verstoffwechselung von Aspartam entstehen gefährliche Nervengifte. Nur am Rande erwähnt hier einige Symptome, die nach dem Verzehr auftreten können: U.a. Kopfschmerzen und Gedächtnisverlust, Blindheit, aber auch emotionale Krankheiten wie heftige Stimmungsschwankungen, Depressionen bis hin zu Schizophrenie. Ein Mensch, der sich auf den Weg macht sich spirituell zu öffnen kann nun entscheiden, ob er all dem entkommen möchte und kann. Dies wird in jedem Fall eine Herausforderung sein und bedarf Disziplin. Es gibt viele Lehrer und Meister, die natürlich nur eines im Sinne haben - mögen sich die Schüler auf dem rechten spirituellen Pfad entwickeln und gedeihen. Osho war dafür bekannt, dass er seinen Sannyasins absichtlich konträre Aussagen gemacht hat, mit dem Zweck seine Anhänger zu verunsichern und zu verwirren. Gerade deshalb, weil er vermeiden wollte, dass die treu ergebenen Anhänger an seinen Lippen klebten und jedes gesprochene Wort für DIE eine Wahrheit ansahen. Dies widerstrebte ihm. Als ich im Osho-Zenter in Puna/Indien war, beeindruckte mich einer seiner Zitate sehr "Ich will keine Anhänger, Ich will Buddhas". Jeder unter uns ist bereits ein Buddha, wir müssen dies nur anerkennen. Wir sind bereits die Göttinnen und Götter auf die wir warten. Jeder sollte somit für sich selber die Entscheidungen treffen, was oder wer für einen gut und gesund ist. Denn nur wir selber wissen was gerade gut für uns ist, natürlich immer mit dem übergeordneten Wissen über möglichen Konsequenzen. Es gibt im Prinzip auch KEINEN Weg zum spirituellen Leben. Das Leben an sich ist bereits spirituell. Wir befinden uns bereits im Ozean des gesamten Bewusstseins. Wir atmen jeden Atemzug darin. Jedoch ist dies zu nah, als dass wir es erkennen könnten, vergleichbar mit einem Wassertropfen, der nicht weiß, dass durch ihn erst ein Ozean existieren kann. Daher spielt es aus meiner Sicht auch keine Rolle, ob sich jemand hin und wieder ein Stück Bio-Fleisch oder Fisch gönnt oder mal in freudvoller Geselligkeit einen guten Rotwein genießt oder bei den angehenden Schwiegereltern ein Dessert mit Süßstoff gesüßt vorgesetzt bekommt. Das wichtigste bei all dem spirituellen "Hype" mit all den Regeln und Vorgaben ist doch folgendes, sich für all die Fülle zu öffnen, die bereits für jeden von uns jederzeit vorhanden ist und sogar darauf wartet endlich entdeckt zu werden. Wie ein Wassertropfen, aus dem ein Ozean entstehen kann. Wie ein Samen, der erst sterben muss, um daraus ein starker Baum mit tiefen Wurzeln zu erwachsen. Wie eine Raupe, die sich komplett transformiert in einen wunderschönen Schmetterling. Also, worauf warten wir noch? Es ist doch bereits alles da. Herzlichst, Oumaida |
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